Das strahlende Weiß der Bäderarchitektur in Sellin
Gleich nach 1991 hat das Ostseebad Sellin seine Villen entlang der Wilhelmstraße unter Denkmalschutz gestellt. Das war eine gute Entscheidung, denn nur so konnte dieser architektonische Schatz erhalten werden. Viel echtes Ornament, hölzerne Balkone und hübscher Verzierungen haben sich hier erhalten. In den meisten Häusern können heute Feriengäste ihren Urlaub verbringen.
Strahlendes Weiß – das war das einzige, was die Häuser in vielen europäischen Stilarten gemeinsam hatte. Denn eigentlich ist die Bäderarchitektur kein Stil, sondern ein Sammelsurium unterschiedlicher Stielelemente aus aller Welt. Das war die Mode um 1900 und wer es sich leisten konnte, engagierte einen Architekten aus der Schweiz. Heute lieben wir den Charme und die Schönheit dieser Häuser. Sie bieten jeden Komfort und strahlen doch die Leichtigkeit des Seins aus, die das Ferienleben so angenehm macht.
Im Ostseebad Sellin findet sich auch die einzige Seebrücke, die an diese Epoche erinnert. Sie wurde nach dem historischen Vorbild von 1907 wiedererrichtet und glänzt im historischen Gewand. Regelmäßig sind die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern mit ihrem hochrangigen Klassikprogramm hier zu Gast. Auf der Seebrücke kann man heiraten und wenn das Ja-Wort gefallen ist läuten auf Wunsch die Schiffsglocken. Denn ursprünglich diente die Seebrücke den Schiffen des Bäderverkehrs als Anleger. In den Anfangsjahren bleiben diese auf See und die Sommerfrischler wurden „ausgebootet“ – das war mit zunehmenden Besucherverkehr nicht mehr sicher genug.
Sellin bietet dem heutigen Gast alles, was er sich wünscht: Restaurants in großer Auswahl, Cafés, gleich zwei Badestrände und viel Kultur. Bernsteinmuseum und Tauchgondel, Museum Seefahrerhaus, Vorträge und eine Galerie für zeitgenössische Kunst.
Auch das Jagdschloss Granitz ist nicht weit – dort hat der Fürst Wilhelm Malte I. große Feierlichkeiten veranstaltet und ist mit seinen adeligen Freunden in der Granitz jagen gegangen. Eine Wanderung dorthin führt am magischen „Schwarzen See“ vorbei und ist anspruchsvoll. Denn der Wald der Granitz ist hügelig und bis zum 107 Meter hohen Tempelberg sind einige Anstrengungen in Kauf zu nehmen. Leichter ist es mit dem „Rasenden Roland“. Die Schmalspurbahn fährt in Sellin ab und saust tutend durch den Wald, fast direkt bis zum Jagdschloss. Auch auf die Halbinsel Mönchgut gelangt man mit ihr. Die Halbinsel wird besonders wegen ihrer ursprünglichen Naturlandschaft gerühmt.
Erfahrene Fachleute begleiten die Gäste durch Angebote für Gesundheit, Schönheit und Aktivitäten in höchster Qualität. Im idyllischen Selliner Hügelland lockt jeder Tag mit einem neuen Ausflugsziel. Es gibt versteckte Fischerdörfer mit bodenständigen Gasthäusern, idyllische Radwege und paradiesische Rastplätze mit Blick über die Landschaft, eine alte Bockwindmühle und der Hafen in Seedorf. „Wege übers Land“ heißt eine Rundtour zu den historischen Plätzen der Bauern und Fischer in der Region.
Frühling, Sommer, Herbst und Winter – das Ostseebad Sellin ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis für alle Sinne. Die entspannte Gelassenheit, die hier herrscht, verzaubert jeden Gast immer wieder aufs Neue.