Dort wo das Land aufhört, am südlichen Zipfel der Insel Rügen, befindet sich Klein Zicker. Die kleine Halbinsel mit gleichnamigem Dorf, gehört zu den reizvollsten Landschaften der Halbinsel Mönchgut. Diese wiederum, wurde Jahrhunderte lang von den Mönchen des Klosters in Eldena bei Greifswald verwaltet. Aus diesem Grund konnte sie sich viele Eigenheiten bewahren – sei es kulturell oder landschaftlich. So treten noch heute die männlichen Tänzer der Mönchguter Plattdänzer mit ihrem Klassiker „Schüddel de Büx“ auf. Dazu tragen sie weite weiße Pluderhosen.
Die Landschaft ist auf ganz Mönchgut unberührt und unverfälscht. Doch auf der hügeligen Halbinsel Klein Zicker ist es besonders schön und nicht nur weil dort, wo das Land endet, sich immer Sehnsuchtsorte befinde. 38 Meter hoch ist der höchste Punkt auf Klein Zicker und bietet eine gute Sicht in die Landschaft des Mönchguter Archipels. Am westlichen Saalufer wurden schon Seehunde gesichtet – sie hießen auf Plattdeutsch „Saalhund“ und weil sie auch als Meerungeheuer angesehen wurden, legten Mönchguter Mütter ihren Kindern ein symbolisches Messer in die Wiege, damit diese ihn abwehren konnten, wenn er aus der Ostsee stieg.
Klein Zicker gehört zu Thiessow und man erreicht die Halbinsel über eine Landzunge an deren Stehrevier am Greifswalder Bodden sich schon zu DDR-Zeiten die Rügener Surfer Szene getroffen hat. Heute sind hier vor allem die Kite Surfer aktiv und vermitteln diesen aktiven Sport auch an den jungen und älteren Nachwuchs. Kess ragt die kleine Landspitze ins Wasser hinein und scheint nach Norden zur Halbinsel Groß Zicker zu grüßen. Im Norden der Insel liegt der „Lüttzicker Urt“ ein Sandhaken, der sich schon längst mit dem Haken der Nachbarhalbinsel Groß Zicker verbunden hätte, wenn die Fahrrinne nicht stets künstlich freigehalten würde. Die Dorfstraße endet am Strand und auf dem Weg zum Hafen gibt es einen geheimnisvollen Efeuwald.