Garz/Rügen ist eine Stadt im Landkreis Rügen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Stadt wird vom Amt Bergen auf Rügen mit Sitz in der gleichnamigen Stadt verwaltet. Im Juni 2004 wurde die ehemals selbständige Gemeinde Zudar auf der gleichnamigen Halbinsel in die Stadt Garz eingemeindet, im Januar 2005 folgte die Eingemeindung von Karnitz.
Geografie
Garz liegt im Süden der Insel Rügen, ca. 5 km von der Küste entfernt. Die Umgebung ist flachwellig, die höchste Erhebung ist der Kanonenberg mit 34 m ü. NN. Die Entfernung nach Stralsund beträgt 22 km, zur Kreisstadt Bergen auf Rügen 12 km.
Zu Garz/Rügen gehören die Ortsteile Bietegast, Dumsevitz, Foßberg, Freudenberg, Glewitz, Grabow (bei Poseritz), Grabow (auf Zudar), Groß Kniepow, Groß Schoritz, Karnitz, Losentitz, Maltzien, Poppelvitz, Rosengarten, Schabernack, Silmenitz, Swiene, Tangnitz, Wendorf, Zicker und Zudar.
Geschichte
Der Name Garz stammt aus dem Slawischen und bedeutet befestigter Ort oder kleine Burg. Garz wurde im Jahre 1319 zum ersten Mal als Stadt (civitatis Gartz) erwähnt, damit gilt sie als die älteste Stadt der Insel Rügen. Die Stadt ist heute wie in der Vergangenheit stark landwirtschaftlich geprägt.
Der gut erhaltene Burgwall aus der Zeit der slawischen Besiedlung wurde von der Geschichtsschreibung des 19. und 20. Jahrhunderts mit dem legendären Fürstensitz Charenza gleichgesetzt. Neuere interdisziplinäre Forschungsergebnisse aus den Jahren 2004 und 2005 haben aber ergeben, dass der Burgwall bei Venz (zwischen Gingst und Trent an der Neuendorfer Wiek) mit bedeutend größerer Wahrscheinlichkeit die Fürsten- und Tempelburg Charenza war, die am 16. Juni 1168 – einen Tag nach der Eroberung der Tempelburg am Kap Arkona – dem dänischen König Waldemar I. und seinem Heerführer Bischof Absalon von Roeskilde nach vorausgegangenen Verhandlungen kampflos übergeben wurde.
1930 wurde durch den Diabetologen Gerhardt Katsch in Garz das erste Heim für die klinische und sozialmedizinische Betreuung von Diabetikern in Deutschland gegründet. Nach dem Umzug der Einrichtung nach Karlsburg in Vorpommern verblieb eine Außenstelle des Karlsburger Institutes in Garz als Ferienlager für die Betreuung von diabetischen Kindern während der Sommerferien.
Der Ortskern von Garz wurde im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 gründlich saniert.