Putbus ist eine Stadt im Landkreis Rügen in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland): die jüngste Stadt auf Rügen, jedoch das älteste Inselbad. Der kunstsinnige Wilhelm Malte I. Fürst zu Putbus ließ ab 1810 seinen Heimatort wesentlich ausbauen und legte ihn so an, dass er stilistisch zu Schloss und Park passte. Der Charakter des klassizistischen Stadtkerns mit seinen strahlend weißen Häusern und den prächtigen Rosenstöcken geht auf Verordnungen des Fürsten zurück und brachte der Stadt die Beinamen Weiße Stadt und Rosenstadt ein. Der Name Putbus geht auf die slawische Bezeichnung epod boz (hinter dem Holunderbusch) zurück.
Geschichte
Ursprünglich war hier eine slawische Burg mit einer Siedlung, die im 13. Jh. deutsch wurde. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1253. Namensgeber für den Ort wurde die Adelsfamilie Nicolaus de Podebuz. Der Name veränderte sich 1295 in de Putbuz(k)e, 1318 in van Putbuzke und 1320 in von Pudbuczk. Der altpolabische Name könnte von pod boz abgeleitet sein als „unter“ dem „Holunder„[1] oder nach einer anderen Deutung als „Sitz des Edlen Herren“[2] . Im Jahr 1371 befand sich hier der Wohnsitz der späteren (1817) Fürsten von Putbus in einem schon „Steinernen Haus„. Es erfolgten danach mehrere Erweiterungs- und Umbauten des Wohnsitzes.
Wilhelm Malte von Putbus baute zwischen 1808 bis 1823 hier seine Residenz und einen Badort in Lauterbach, ganz nach dem Vorbild von Bad Doberan. Schloss (Umbau ab 1825), Orangerie (1824 bzw. 1853), Marstall (1821 – 1824, Schlosskirche (1844 – 1846), Residenztheater (1819 – 1821, Umbau 1826) und Schlosspark (Umgestaltung ab 1804) mit Affenhaus (um 1830) und Fasanenhaus (um 1835) entstanden. Das erste „bürgerliche“ Haus wurde 1810 als kleine Brauerei gebaut und damit entstand offiziell der Ort Putbus. Die Wohnhäuser am Circus wurden zwischen 1815 und 1860 gebaut. 1836 wurde am Circus Nr. 16 das ehemaliges königliche Pädagogium als Bildungseinrichtung eröffnet, das bis 1941 als Lehranstalt diente. Das Badehaus in Lauterbach entstand schon zwischen 1817 bis 1818. Danach erfolgte der weitere Ausbau des Ortes entlang der alten Landstraße Stralsund – Garz sowie die Ansiedlung von Handwerkerhäuser nordöstlich des neuen Marktes.
Die Rügensche Kleinbahn – auch Rasender Roland genannt – wurde als Schmalspurbahn 1895 von Binz nach Putbus gebaut und verlängert: 1896 nach Altefähr, bis 1899 nach Sellin und 1999 nach Lauterbach.
Putbus wurde am 2. Juli 1960 das Stadtrecht verliehen.
Nach der politischen Wende wurde ab 1991 der historische Stadtkern mit dem Circus, dem Marktplatz mit dem Rathaus, der Orangerie und dem Marstall als Theater im Rahmen der Städtebauförderung und des Programms Städtebaulicher Denkmalschutz gründlich saniert.
Putbus bietet auch heute noch ein ungewöhnlich geschlossenes Stadtbild in Weiß.